Personalberatung

Arbeitslose befinden sich oft im Change-Prozess und wünschen sich Ansprechpersonen, welche Unterstützung leisten können.

Stellensuchende, welche beim RAV gemeldet sind, werden vom Staatssekretariat für Wirtschaft (SECO) in der Statistik der Arbeitslosen erfasst. So wurde im Jahre 2019 eine durchschnittliche Arbeitslosenquote von 2.3% ausgewiesen. In absoluten Zahlen entspricht dies rund 120’000 Personen, welche als Arbeitslose im ersten Quartal 2019 registriert waren. Im selben Quartal wurden in der gesamten Wirtschaft 77’300 offene Stellen gezählt (BFS Bericht Arbeitsmarktindikatoren 2019, Seite 18). Für die effektive Auseinandersetzung der Arbeitsmarktsituation mit den Stellensuchenden im Coaching bringen diese Werte jedoch keinen realen Nutzen. Im Gegenteil wirken die Veröffentlichungen von positiven wie negativen Entwicklungen im Arbeitsmarkt eher kontraproduktiv auf das Wohlbefinden bzw. Selbstwertgefühl der stellensuchenden Personen ein. Ratsuchende Personen in der Arbeitsintegrationsthematik wie die Eingliederung oder insbesondere bei der Wiedereingliederung in den ersten Arbeitsmarkt, bedürfen ein Gehör für unterschiedliche Themen, welche oftmals in der persönlichen Situation liegen. Stellensuchende setzen sich demnach mit ihrer persönlichen Lebenssituation auseinander. Sie suchen kurzfristig nach einer Zwischenlösung für die rasche Wiedereingliederung und nach einer Mittel- oder Langzeitlösung für ihre Selbstverwirklichung. Die kurzfristige Ausrichtung der Suchstrategie bedient sich den bekannten Methoden im offenen Arbeitsmarkt. Ausgeschriebenen Stellen nachzugehen, wird demnach als anerkannte Bewerbungsbemühungen bzw. als Leistungsnachweis in der Bewerbungsprozesssteuerung von Kontrollorganen wahrgenommen. Stellensuchende werden aufgefordert, sich im selben Rahmen zu bewegen, aus diesem sie stellenlos wurden (sogenannter versicherten Lohn). Einerseits werden die Chancen einer raschen Wiedereingliederung damit verbunden, dass die Fortsetzung der letzten Funktion oder Tätigkeit (angestammter Suchbereich) in einem neuen Betrieb am aussichtsreichsten erscheint und andererseits wird damit dem Stellensuchenden im geforderten Change-Prozess dem Wunsch der Veränderung wenig Bedeutung zugesprochen. Das kann dazu führen, dass der unverarbeitete Trennungsprozess zurückgestellt wird und auf die Stellensuche eine hinderliche Wirkung erzielt. Die erfolgsversprechende Wiedereingliederung im selben Wirkungsbereich setzt voraus, dass die Verarbeitung der Trennung mit der letzten Stelle abgeschlossen ist. Die Aufarbeitung der subjektiv wahrgenommenen Geschichte der ratsuchenden Person über den Stellenverlust ist eine wichtige Herausforderung, um die Ist-Situation als Ausgangslage eines Veränderungsprozesses festzulegen.

Leave a Comment

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert